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Das macht ein schwacher Euro mit dem Depot

Das macht ein schwacher Euro mit dem Depot

Die Wechselkurse sind ständig in Bewegung. Warum der Euro gegenüber dem Dollar in diesem Jahr Schwäche zeigt, das aber für das Aktienportfolio bei quirion gar nicht so schlecht ist, erläutert Philipp Dobbert, unser Chefvolkswirt und Leiter unserer Vermögensverwaltung.

Der Euro hat besonders im Sommer gegenüber dem US-Dollar stark an Wert verloren. In den Medien war sogar von einer „Flucht aus der Gemeinschaftswährung“ die Rede. Was ist passiert?

Gerade in Deutschland wird bei einer Schwäche des Euro schnell die Gemeinschaftswährung generell in Frage gestellt. Dabei sind Bewegungen bei den Wechselkursen prinzipiell ein normaler Vorgang – selbst, wenn die Schwäche des Euro gegenüber dem Dollar in diesem Jahr wirklich sehr stark ausgeprägt ist. Erklären lässt sich die Entwicklung insbesondere mit zwei Gründen: Wir haben im ersten Halbjahr sehr nervöse Aktien- und Anleihemärkte gesehen. In solchen Stressphasen zeigt der Dollar regelmäßig Stärke. Investoren bringen Kapital in „sichere Häfen“ wie US-Staatsanleihen. Wer darin investieren will, braucht eben Dollar. Neben diesem Risikoaspekt gibt es auch einen Renditeaspekt: Die Leitzinsen sind in den USA schon weit kräftiger gestiegen als im Euroraum. Das macht die Anleiherenditen in den USA im Vergleich zusätzlich attraktiv.

Was bedeutet ein schwacher Euro denn für die Wirtschaft und die Aktienmärkte in Europa?

Für die Importwirtschaft ist die Entwicklung schlecht. Viele Waren und Dienstleistungen, nicht nur aus den USA, werden in Dollar abgerechnet. Denken Sie nur an Rohstoffe wie Öl. Ist der Dollar stark, muss man dafür mehr Euro bezahlen. Das heizt dann die Inflation in Europa weiter an – was wiederum zu mehr Nervosität an den hiesigen Aktienmärkten führt. Der Exportwirtschaft dagegen, und die ist für die deutsche Wirtschaft ja sehr wichtig, hilft die Schwäche des Euro gegenüber dem Dollar und anderen Währungen. Waren aus dem Euroraum werden außerhalb erschwinglicher. Die Preise werden wettbewerbsfähiger. Der ein oder andere, der seine Waren vielleicht bislang nicht aus Europa bezogen hat, könnte sich nun dafür entscheiden.

Ist die Dollar-Stärke im Umkehrschluss dann Gift für die US-Wirtschaft?

Der Dollar zeigt  derzeit gegenüber einer Vielzahl von Währungen Stärke. Insofern sind die Folgen für die USA im Außenhandel im Moment durchaus erheblich. Günstigere Importe aus den schwächer notierenden Währungsräumen wirken sich in den USA inflationsdämpfend aus. Für den US-Export ist die Dollar-Stärke demgegenüber zwar negativ. Aber die US-Wirtschaft ist sehr auf den Binnenmarkt ausgerichtet.

Von Wirtschaft und Märkten zu den Portfolios bei quirion: Was machen solche Währungsbewegungen mit den Depots?

Kurzfristig wirkt sich die Entwicklung positiv aus. Die Dollar-Stärke gegenüber dem Euro bescherte unserem Aktienportfolio in diesem Jahr bis Ende August einen Performancebeitrag von ca. sieben Prozent.  An dieser Stelle macht sich die globale Aufstellung der Portfolios und die Orientierung an der Marktkapitalisierung bemerkbar. Der US-Markt ist im globalen Aktienportfolio mit gut 50 Prozent gewichtet. Ist ein Portfolio stark im Dollarraum engagiert, profitiert es von der Stärke der US-Währung. Allerdings sind solche Effekte vorübergehend. Langfristig fallen sie nicht so sehr ins Gewicht.

Die Wechselkursbewegung kann auch einmal in die andere Richtung gehen. Sichern Sie die Portfolios gegen solche Risiken ab?

Nicht die Aktienportfolios. Denn das wäre viel zu teuer und der Nutzen wäre höchst zweifelhaft. Währungstrends lassen sich genauso wenig voraussehen wie andere Bewegungen an den Kapitalmärkten. Deshalb müssten wir die Absicherung dauerhaft verfolgen. So liefen ständig Kosten auf. Zwar würde man keine Währungsverluste verkraften müssen, aber auch keine Währungsgewinne erzielen. Einziger Effekt wäre, dass die Schwankungen im Portfolio um Währungsbewegungen bereinigt wären – also etwas geringer ausfielen. Die Währungsschwankungen fallen angesichts der üblichen Schwankungsbreiten von Aktien aber kaum ins Gewicht. Bei unserem Anleihe-Portfolio ist das anders.

Wie ist es bei Anleihen?

Anleihen setzen wir gezielt als Stabilisator ein. Denn die Schwankungen von Anleihen sind in der Regel wesentlich geringer als die von Aktien, aber auch als die von Währungen. Wechselkursbewegungen würden den stabilisierenden Effekt teilweise zunichtemachen. Deshalb investieren wir in Anleihe-ETFs, die entweder nur Euro-Titel enthalten oder die gegen Währungsbewegungen abgesichert sind.

Mehr zur Rolle von Anleihen in den Portfolios und was diese sonst noch bewegt, erfahren Sie hier.

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