Die Coronakrise hat die Börsen mittlerweile seit rund vier Wochen im Griff. Angesichts der enormen Verluste und weil derzeit noch kein Ende absehbar ist, fragen sich viele Anleger verständlicherweise:
Ist es nicht doch besser, jetzt auszusteigen?
Obwohl wir wissen, wie sehr dies der Intuition und dem Drang, aktiv zu werden, widerspricht, werden wir nicht müde, zu betonen, dass dies keine gute Idee ist. Sie zementieren damit die bisherigen Verluste und verlieren die Chance, diese durch die über kurz oder lang einsetzenden Gegenbewegungen wieder wettzumachen. Und Gegenbewegungen werden kommen, weil auch die Coronakrise, wie andere Krisen vor ihr, überwunden wird.
Die verbreitete Vorstellung, „dann wieder einzusteigen, wenn die Märkte sich beruhigt haben“, ist eine Illusion, weil dies beinhaltet, dass man rechtzeitig einsteigen kann, bevor sich die Kurse wieder deutlich erholen. Es gibt aber Niemanden, der den richtigen Einstiegszeitpunkt ankündigen kann. Im Gegenteil: Die heftigsten Aufwärtsbewegungen zeigen sich oft dann, wenn die Nachrichtenlage am schlimmsten ist. Daher gilt unverändert: Die beste Strategie ist es, diese Krise durchzustehen und an der ja aus gutem Grund sorgfältig gewählten Aktienquote festzuhalten.
Um unseren Standpunkt zu unterstreichen, möchten wir Ihnen noch einen weiteren etwas grundsätzlicheren Aspekt zu bedenken geben: Die einzige Situation, in der auch wir Ihnen raten würden, Ihre Anlage aufzulösen, wäre dann gegeben, wenn das marktwirtschaftliche System an sich in Frage gestellt wäre. Davon kann aber nach unserer Überzeugung keine Rede sein.
Da das System freier Märkte nicht auf der Kippe steht, gibt es letztlich keine bessere Anlagestrategie, als weltweit und breit gestreut investiert zu sein – sprich dort wo Wohlstand entsteht, im Produktivkapital der weltweiten Unternehmen. Dies gilt auch in Krisenzeiten mit heftigen Kursverlusten, so schmerzhaft diese auch sein mögen. Unternehmen wollen Gewinne erzielen und werden sich, wenn nötig, an tiefgreifende Veränderungen ihres Umfeldes anpassen, um auch in Zukunft wieder produktiv zu sein.
Wir vertrauen auf die Kraft der globalen Weltwirtschaft.