Gibt KI schlaue(re) Anlagetipps?

Gibt KI schlaue(re) Anlagetipps?

Künstliche Intelligenz verbreitet sich in unserem Alltag – auch Tools, die KI-gestützt Börsentipps geben. Was davon zu halten ist. Und wie KI bei der Geldanlage helfen kann.

Stell dir vor, du willst am Wochenende für Freundinnen und Freunde ein besonderes Abendessen vorbereiten. Du fragst ChatGPT um Rat. Prompt macht dir der KI-Bot einen Menüvorschlag. Sowie das Angebot, eine Einkaufsliste zu erstellen. Bald schon könnte es so weit sein, dass er im Anschluss gleich alle Zutaten beim Supermarkt um die Ecke bestellt. Und den Liefertermin im Abgleich mit deinem Kalender koordiniert.

Im Oktober hat eine Kooperationsvereinbarung zwischen OpenAI, dem Erfinder von ChatGPT, und Walmart, einem der weltgrößten Einzelhändler, Spekulationen zur Zukunft des Einkaufens angeregt. „Agentic Commerce“ ist in aller Munde. „Agentic“ steht für das Konzept, Künstliche Intelligenz (KI) in allen möglichen Lebenslagen als mehr oder weniger autonomen Assistenten zu nutzen.

KI als „Stockpicker“

KI wird viel zugetraut. Gerade am Aktienmarkt. Nach einer Analyse von J.P. Morgan sind seit der Einführung von ChatGPT im November 2022 auf Aktien mit KI-Bezug rund 75 Prozent der Rendite im S&P 500 zurückzuführen. Aber nicht nur als Investment ist alles, was mit KI zu tun hat, extrem populär geworden. Kaufentscheidungen der KI überlassen – das könnte auch bei der Geldanlage ein Thema werden. KI-Tools werden jedenfalls schon jetzt immer öfter genutzt, um Anlagetipps zu finden.

Manche fragen bekannte Chatbots wie ChatGPT danach. In die Antworten fließen dann ungeprüft irgendwelche angeblich heißen Tipps ein, von denen Unmengen durch das Netz geistern. Darüber hinaus wächst aber auch die Zahl der Apps und Websites, die KI-generierte Anlageideen und Empfehlungen geben. Häufig geht es dabei um Kauf- und Verkaufssignale für einzelne Wertpapiere. Zudem werben spezielle Fonds damit, KI in den Investmentprozess einzubinden.

KI kann in Sekundenbruchteilen riesige Datenmengen verarbeiten. Die Vermutung: Das lässt sich ausnutzen, um Wertpapiere fundierter zu analysieren. Ein Anbieter wirbt zum Beispiel damit, dass die eingesetzten Algorithmen über 2.000 Variablen berücksichtigen, um zu einer Einschätzung für die Kursentwicklungen einzelner Aktien zu kommen. Ein anderer schwärmt, dass die verwendete KI „Hunderte komplexer Aktien- und ETF-Indikatoren und Tausende von Aktien- und ETF-Merkmalen“ in eine leicht verständliche Punktzahl verwandelt.

Alter Wein in neuen Schläuchen

Letztlich verbirgt sich hinter solchen Angeboten ein sehr altes Modell. Man stellt in Aussicht, aus der Masse der Wertpapiere besonders renditeträchtige herauszufiltern. Beziehungsweise die besten Zeitpunkte für Kauf und Verkauf von Wertpapieren zu finden. Durch gezielte Auswahl und das „richtige“ Timing soll man angeblich den Markt übertreffen können. Die Sache hat bloß einen großen Haken: Wie sich Kurse in Zukunft entwickeln werden, lässt sich nicht ausrechnen. Egal wie groß die Datenbasis ist.

Ob Entscheidungen von Unternehmen, Notenbanken, Regierungen oder von Verbraucherinnen und Verbrauchern: Vieles kann für die Kursentwicklung eine Rolle spielen. Auch KI kennt die Entscheidungen nicht, bevor sie getroffen wurden. Weder Menschen noch Maschinen können zudem im Vorhinein wissen, wie die Käufer und Verkäufer am Aktienmarkt auf sie reagieren. „Es ist nicht nur so, dass wir von Entwicklungen den Verlauf nicht kennen, von manchen wissen wir im Vorfeld rein gar nichts“, stellt Philipp Dobbert fest, Leiter der Vermögensverwaltung bei quirion und der Quirin Privatbank.

„Prognosegestützte Geldanlage ist deshalb immer hochspekulativ – und damit unnötig riskant“, warnt Dobbert. „Das ist keine neue Erkenntnis. Die Wissenschaft bestätigt das seit vielen Jahren.“ Belege dafür, dass man den Markt nicht verlässlich übertreffen kann, liefern darüber hinaus Auswertungen zur Performance klassischer aktiver Fonds. Laut einer Studie von S&P Global aus dem März haben sich bei auf Euro lautenden, global investierenden Aktienfonds im Zeitraum von 10 Jahren 97 Prozent schlechter entwickelt als ein vergleichbarer Börsenindex. Wer nun vielleicht einwendet, dass es KI-gesteuerte Fonds möglicherweise besser machen: Eine Analyse von Scope aus dem September kommt zu dem Ergebnis, dass diese überwiegend schwächere Renditen erzielen als ihre „Peer Group“, also vergleichbare Fonds.

KI als smarte Helferin

Für die Geldanlage kann KI aber auch durchaus eine große Hilfe sein. Das zeigen wir mit quirion.Ai, unserem eigenen KI-Chatbot. Bei dem steht neben der Vermittlung von Know-how im Fokus, Nutzerinnen und Nutzer ihren persönlichen Anlagezielen näherzubringen. Wie baue ich für meine Kinder ein Vermögen auf? Wie kann ich effizient für mein Alter vorsorgen? Hat quirion.Ai ein paar Anhaltspunkte, kann die KI im Dialog verschiedene Szenarien durchspielen. quirion.Ai ist kostenlos und ohne vorherige Registrierung nutzbar.

Tipps für vermeintlich „heiße Aktien“ gibt es von quirion.Ai nicht. Denn wir haben quirion.Ai mit unserem Fachwissen trainiert. Das basiert auf dem aktuellen Stand der Finanzmarktforschung. „Zu deren wesentlichen Erkenntnissen gehört, dass man dem Markt besser folgt, als ihn schlagen zu wollen. Und das mit einer möglichst breiten Streuung“, erklärt Dobbert.

Probiere quirion.Ai gleich hier aus.

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