Wir schreiben das Jahr 2002. Die Dotcom-Blase war geplatzt, die Aktien und die Stimmung an den Börsen waren auf dem Tiefpunkt. Getrieben von dem Glauben an die gewaltigen Chancen von Internet und Mobilfunk hatten private wie professionelle Anleger in quasi jedes Unternehmen investiert, das die Vision vom technologischen Fortschritt nährte. Fundierte Unternehmenszahlen und -bewertungen wurden flächendeckend ignoriert – ein fataler Fehler. Wie kann man diese offensichtliche und teure Irrationalität erklären?
Für den israelisch-US-amerikanischen Wirtschaftspsychologen Daniel Kahneman liegt diesem Verhalten ein Mix aus Verzerrungen, Abkürzungen und Wahrnehmungsfehlern zugrunde. Menschen, so Kahneman, erliegen oft Illusionen und glauben das, was sie gerne glauben möchten – auch wenn alle Fakten dagegensprechen. So lässt sich laut Kahneman erklären, warum der Mensch zum Beispiel umso stärker an einer Aktie festhält, je mehr er mit ihr verloren hat.
Obama hört auf Kahneman
2002 hatte die Wirklichkeit die Theorie eingeholt. Vor allem Kleinanleger gingen davon aus, dass sich die Kurse nach den Markteinbrüchen wieder erholen würden, und verloren ihr investiertes Kapital. Eine schmerzliche Erfahrung, die ihnen mit einer rationalen Strategie, die nicht nur das persönliche Risikoprofil, sondern auch eine breite Diversifikation der Anlage berücksichtigt, erspart geblieben wäre. Ohne diese Systematik, wie sie beispielsweise von quirion umgesetzt wird, zeigte sich das ganze Ausmaß der von Kahneman beschriebenen Unfähigkeit, in einer schwierigen Situation eine vernünftige, rationale Entscheidung zu treffen. So war es kein Zufall, dass das Nobelpreiskomitee 2002 die Auszeichnung im Bereich Wirtschaftswissenschaften neben Vernon L. Smith auch an Daniel Kahneman vergab.
Von da an begann der Erfolgszug der Verhaltensökonomik. Politiker wie der US-Präsident Barack Obama oder der britische Premier David Cameron holten sich Berater, die ihnen halfen, bessere Entscheidungen zu treffen. Und letztlich sind Kahnemans Erkenntnisse auch Teil des Investmentkonzepts von quirion. „No more Bauchgefühl“, die aktuelle Kampagne des digitalen Anlageberaters, bringt diese vernunftgeleitete Haltung auf den Punkt. Statt emotional geleitet jedem kurzfristigen Trend zu folgen und auf undurchschaubare Anlagetipps zu setzen, vertraut quirion auf die langfrstige Entwicklung des Kapitalmarkts.