Trotz massiver Zolldrohungen von US-Präsident Donald Trump haben sich die Aktienmärkte vieler Schwellenländer in der ersten Jahreshälfte gut geschlagen. Warum Emerging Markets in einem diversifizierten Portfolio nicht fehlen dürfen. Und welche Rolle sie darin spielen sollten.
Die ganz große Euphorie für Emerging Markets hatte sich schon vor einer Weile gelegt. Und mit dem Amtsantritt von Donald Trump standen die Aussichten für die nähere Zukunft nicht sonderlich gut. Schließlich hatte der US-Präsident bereits in seinem Wahlkampf vor allem China mit hohen Zöllen bedroht. Zeitweise galten für Importe in die USA Strafzölle von 145 Prozent.
Trotzdem haben sich die Aktienmärkte vieler Schwellenländer von Anfang Januar bis Ende Juni außerordentlich gut geschlagen. In diesem Zeitraum lagen etwa der Bovespa in Brasilien und der mexikanische IPC mit rund 16 Prozent im Plus, der Hang Seng in Hongkong mit 22 Prozent und der südkoreanische Kospi mit 28 Prozent. Der MSCI Emerging Markets kletterte um rund 14 Prozent. Der S&P 500 schaffte „nur“ einen Anstieg um knapp 6 Prozent, nach einer Aufholjagd im zweiten Quartal. Die allerdings führte den US-Index auf neue Rekordniveaus.
Zölle – ein Risiko für die Weltwirtschaft
Die Marktentwicklung ist ziemlich beachtlich, denn die Aussichten für die Weltwirtschaft sind aktuell nicht gerade rosig. In seiner Frühjahresprognose im April hat der Internationale Währungsfonds (IWF) den Ausblick für das Wachstum in diesem Jahr von 3,3 Prozent auf 2,8 Prozent zurückgeschraubt. Der Grund vor allem: die US-Zollpolitik.
Selbst wenn es Ende Juni zwischen den USA und China Annäherungen und eine erste Vereinbarung zur Deeskalation gab, bleibt die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump doch erratisch und ein Risiko. Denn der Export ist für viele Schwellenländer ein wichtiger Wachstumsmotor. Die Prognose für Emerging Markets in Asien beispielsweise reduzierte der IWF um 0,6 Prozentpunkte auf 4,6 Prozent. Für Südamerika und die Karibik sieht der IWF in diesem Jahr bloß noch ein Wachstum von 2 Prozent und damit 0,5 Prozentpunkte weniger als noch im Januar.
Dass sich die Börsen in vielen Schwellenländern trotzdem positiv entwickeln, mag mit der Hoffnung verbunden sein, dass bei den Zöllen am Ende alles doch nicht so schlimm kommt. Und mit einem erschütterten Vertrauen von Investoren, die Kapital zumindest teilweise von den USA in andere Märkte umgeschichtet haben. Manche sahen phasenweise sogar schon eine „große Rotation in die Emerging Markets“ am Horizont. Dabei gibt den im Vergleich zum US-Markt recht kleinen Börsen der Schwellenländer schon eine relativ geringe Verschiebung von Kapital einen größeren Impuls. Wie lange der Trend aber hält, ist völlig ungewiss.
Schwergewichte China und Indien
Unter den Emerging Markets ragen zwei Länder besonders heraus. China und Indien sind mit jeweils über 1,4 Milliarden Menschen nicht nur die bevölkerungsreichsten Nationen der Welt. Auch wirtschaftlich stellen beide alle anderen Schwellenländer in den Schatten. China ist die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt. Indien könnte in diesem Jahr Japan von Platz 4 verdrängen.
Im direkten Vergleich überragt Chinas Bruttoinlandsprodukt (2024: 18,7 Bill. US-Dollar) das Indiens (3,9 Bill. US-Dollar) zwar noch bei Weitem. Doch Indien eilt seinem Nachbarn schon eine Weile in puncto Wirtschaftswachstum voraus. Für dieses und kommendes Jahr erwartet der IWF in Indien ein BIP-Plus von 6,2 beziehungsweise 6,3 Prozent. Die Prognose für China fällt mit jeweils 4,0 Prozent viel verhaltener aus.
Dazu kommt: In den zurückliegenden Jahren hat China mit seiner autoritären Politik und einer schon lange schwelenden Immobilienkrise viele Investoren verschreckt. Derweil ist Indien mit seiner jungen Bevölkerung und einer weniger exportabhängigen Wirtschaft in den Fokus von Investoren gerückt. Was auch dazu führte, dass der indische Aktienmarkt einen deutlichen Schub erfahren hat.
Spekulationen vermeiden
Die Vorzeichen für einzelne Regionen können aber genau wie Trends bei einzelnen Aktien schnell einmal drehen. Überraschungen und Neubewertungen gibt es immer wieder. Das hat sich auch in diesem Jahr schon öfters gezeigt. Im Januar beispielsweise löste eine Nachricht aus China Schockwellen im US-Techsektor aus. Ein neuer KI-Bot des chinesischen Start-ups Deepseek hatte zumindest zeitweise Zweifel an den teuren Geschäftsmodellen gefeierter US-Börsenstars aufkommen lassen. Selbst wenn sich der Sturm rasch wieder gelegt hat: China investiert massiv in Künstliche Intelligenz. Weitere Überraschungen sind nicht ausgeschlossen.
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