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📢 quirion LIVE 28.03.2024

Mit NFT ins Metaverse?

Mit NFT ins Metaverse?

Schlagworte wie „NFT“ und „Metaverse“ machen in den USA schon etwas länger Furore. Inzwischen ist die Welle nach Europa geschwappt. Auch Unternehmen haben den Trend für sich entdeckt. Was steckt dahinter?

Digitale Bilder von Affen, die für Hunderttausende Dollar gehandelt werden: Es ist mal wieder so eine Geschichte, die bei manchen helle Begeisterung hervorruft. Und bei anderen einfach nur Kopfschütteln auslöst. Der „Bored Ape Yacht Club“, eine Sammlung von 10.000 solcher Bilder, erregt seit April 2021 viel Aufmerksamkeit. Die Mitgliedschaft in dem digitalen Club erwirbt man durch den Kauf einer der limitierten Affengrafiken. Diese zeigen Affen verschieden eingekleidet und durch spezielle Merkmale gekennzeichnet. Jedes Bild ist ein Unikat und das Eigentum an diesem wird digital verbrieft – durch sogenannte Non-Fungible Token (NFT).

Der „Bored Ape Yacht Club“ ist nur eines der vielen Phänomene einer wachsenden Verbreitung von NFT. Für Medienpräsenz sorgen dabei insbesondere NFT-Engagements von Stars aus Sport und Unterhaltungsindustrie, etwa von Popstar Justin Bieber und Basketball-Legende Shaquille O‘Neal. Auch Fußball-Weltmeister Toni Kroos hat jüngst eine NFT-Kollektion aufgelegt.

Der Reiz des Unikats

„Non-Fungible“ bedeutet so viel wie „nicht austauschbar“. Zur Erklärung ein Beispiel: Wer 50 Euro am Bankautomaten abhebt, erwartet einen bestimmten Geldbetrag aber nicht eine bestimmte Banknote mit einer spezifischen Seriennummer. Wer ein Kunstwerk kauft, möchte allerdings genau dieses. Der NFT ist nicht das Werk selbst, sondern eine Art digitaler Berechtigungsschein. Dabei können sich NFT auf alle möglichen Objekte beziehen. Es müssen keine digitalen Bilder sein. Diese allerdings lassen sich durch leichte Variation besonders einfach zu Unikaten machen.

Für Furore sorgen NFT auch deshalb, weil sie in enger Verbindung mit der Blockchain-Technologie und mit Kryptowerten stehen. Die Blockchain erlaubt, Transaktionen und Eigentumstitel bis hin zu vertraglichen Verpflichtungen fälschungssicher in einem dezentral organisierten Netzwerk festzuhalten. NFT werden in der Blockchain eingetragen und in Kryptowährungen gehandelt.

Nächste Evolutionsstufe des E-Commerce?

Ist die Entwicklung ein reiner Hype oder ebnet sie den Weg in kommerzielle Welten der Zukunft? Darüber wird bereits wild spekuliert. Glaubt man den Fans, könnten NFT eine Säule des „Metaverse“ sein. Der Begriff wurde nach einem 1992 veröffentlichten Science-Fiction Roman von Neal Stephenson populär, in dem Menschen als virtuelle Avatare miteinander in einem digitalen Raum interagieren. Mancher erinnert sich noch an die Plattform Second Life, die diese Idee 2003 aufgriff und es in der Boomphase auf mehrere Millionen „Bewohner“ brachte. Die kamen aber oft nach einem Schnupperbesuch nicht mehr wieder: Die Plattform setzte sich nicht durch. Heute versucht sich unter anderem Facebook, inzwischen umbenannt in Meta, an einer Wiederbelebung des Grundgedankens. Die Vision: Weltweit mehr als eine Milliarde Nutzer in zehn Jahren.

Prognosen wie diese werden von Hoffnungen auf die weitere technologische Entwicklung getragen und setzen eine wachsende Bereitschaft der Konsumenten voraus, in virtuelle Welten einzutauchen. So hat sich nicht zuletzt während der Corona-Pandemie gezeigt, wie schnell sich die Nachfrage nach virtuellen Begegnungen verbreiten kann.

Unternehmen entdecken den Trend

Für die Verbindung von NFT und Metaverse interessieren sich inzwischen eine ganze Reihe Unternehmen weltweit. NFT lassen sich als Marketing-Instrument nutzen, etwa für spezielle Kundenclubs und Angebote zur Kundenbindung. Aber auch als eigener Absatzmarkt für virtuelle Produkte. Von digitaler Kleidung und Schmuck für Avatare über digitale Events bis zum virtuellen Ladenlokal: Viele loten die Möglichkeiten aus. Digitale Plattformen wie Decentraland und Sandbox, die virtuelle Parzellen in ihren „Welten“ vermarkten, melden jedenfalls schon millionenschwere „Immobiliendeals“.

Meta sieht für den E-Commerce in virtuellen Welten langfristig Hunderte Milliarden Dollar Umsatzpotenzial voraus. Kein Wunder, dass Unternehmen aus der Konsumgüterbranche den Trend besonders aufmerksam verfolgen. Sportartikelhersteller wie Adidas und Nike oder Luxusgüteranbieter wie Prada haben bereits NFT-Projekte aufgesetzt oder sich an speziellen Dienstleistern beteiligt. Auch der US-Handelsriese Walmart hat laut Medienberichten schon mehrere neue Marken angemeldet, die auf konkrete Vorbereitungen für das Angebot von NFT und virtuellen Waren hindeuten.

NFTs als Geldanlage?

In die Schlagzeilen schaffen es NFT aber vor allem dann, wenn sie auf speziellen Handelsplattformen wie OpenSea hohe Preise erzielen. Nach Daten von Chainalasys lag das Handelsvolumen von NFT, die über die für diese Zwecke meistgenutzte Ethereum-Blockchain abgewickelt wurden, 2021 bei immerhin rund 44 Milliarden US-Dollar. Die Preise entwickeln sich aber sehr schwankungsreich und folgen eher der Logik des Raritätensammelns als der Geldanlage.

Eine Spekulation auf Gewinne durch den Handel von NFT ist jedenfalls aus mehreren Gründen hochriskant. Ähnlich wie bei realen Sammlerobjekten ist die Bewertung subjektiv. Die Abwicklung des Handels in volatilen Kryptowährungen bringt zudem eigene Risiken mit sich. Eine stabile Geldanlage findet sich dort jedenfalls nicht. Gleichwohl bleiben die Entwicklungen rund um Blockchain, Kryptowerte und neue Formen der Digitalisierung spannend. Als 2007 das erste iPhone präsentiert wurde, sah schließlich auch kaum jemand die anschließende Entwicklung des mobilen Internet und dessen wirtschaftliche Bedeutung voraus.

Mehr über die Blockchain und die Kryptowerte erfahren Sie hier.

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