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Was passiert nun mit der Aktienrente?

Was passiert nun mit der Aktienrente?

Die Startfinanzierung für das geplante Generationenkapital fiel 2023 aus. Damit verschiebt sich der Einstieg in die Aktienrente. Wie Aktien bei der Altersvorsorge helfen können – mit oder ohne staatliche Unterstützung – das erklärt Prof. Dr. Stefan May, Leiter der Anlagestrategie bei der Quirin Privatbank und bei quirion.

Die Aktienrente soll kommen. Das hat Bundesfinanzminister Christian Lindner Anfang Dezember bekräftigt. Aber der Fahrplan soll sich „ein bisschen“ ändern. Für wie wahrscheinlich halten Sie, dass es bald damit losgeht?

Herr Lindner hat betont, dass der geänderte Fahrplan nichts mit dem Haushalt zu tun habe. Dass die Startfinanzierung zum Generationenkapital in Höhe von 10 Milliarden Euro 2023 gestrichen wurde, finde ich trotzdem vielsagend. Ich wage keine Prognose. Aber ich würde mich sehr freuen, wenn sich beim Thema Aktienrente endlich etwas bewegt.

Vom Generationenkapital sollte man sich allerdings keine allzu schnelle Verbesserung der Lage in den Rentenkassen erwarten. Im Kern geht es ja darum, Löcher zu stopfen, die bislang mit Steuergeldern finanziert werden. Jährlich sind das über 100 Milliarden Euro, im Jahr 2027 sollen es 128 Milliarden Euro sein. Wenn Sie an 10 Milliarden Euro denken, die zunächst in den Kapitalstock eingezahlt werden sollen: Bei einer unterstellten Jahresrendite von 7 Prozent winken Erträge von 700 Millionen Euro. Bis der Kapitalstock so groß ist, dass die Erträge daraus die Finanzierung der gesetzlichen Rente spürbar erleichtert, dauert es jedenfalls sehr lange.

Haben Sie einen besseren Vorschlag?

Wir haben schon vor einiger Zeit und gemeinsam mit unserem Wettbewerber Scalable einen Vorschlag für die Politik erarbeitet. Anders als beim Generationenkapital geht es dabei um eine effizientere staatliche Förderung privater Altersvorsorge. Es ist ein einfaches Modell, angelehnt an das britische der „Individual Savings Accounts“. In Grundzügen: Jede Arbeitnehmerin und jeder Arbeitnehmer kann ein Spardepot eröffnen, das für die Altersvorsorge gedacht ist. Auf dieses Depot können Sie jährlich bis zu einem bestimmten Stichtag maximal 20.000 Euro einzahlen. Sämtliche Kapitalerträge aus diesem Depot würden von der Kapitalertragssteuer befreit – unter der Voraussetzung, dass das Kapital dann auch für die Altersvorsorge genutzt wird. Erfahrungen aus Großbritannien zeigen, dass die Steuerbefreiung und die Bindung an einen Stichtag einen starken Sparanreiz bewirken. In Deutschland sorgen noch viel zu wenige ausreichend für das Alter vor.

Warum braucht man aber einen neuen Ansatz für die Förderung privater Altersvorsorge?

Bei den meisten Altersvorsorgeprodukten gibt es bislang große Defizite, nämlich mangelnde Qualität, hohe Komplexität und überhöhte Kosten. Diese Defizite wird der Markt von selbst nicht beseitigen. Das zeigen die Erfahrungen mit „Riester“. So lange es den meisten Beteiligten in erster Linie darum geht, hoch provisionierte Produkte zu verkaufen, stehen die Interessen der Vorsorgenden im Hintergrund.

Um es zu verdeutlichen, ein Bild aus dem Gesundheitswesen: Patienten und Ärzte begegnen sich nicht auf Augenhöhe. Gehe ich zum Arzt, erwarte ich eine kompetente Einschätzung und kann dem Rat vertrauen. Beim Thema Altersvorsorge begegnen sich Finanzbranche und Verbraucher ebenfalls nicht auf Augenhöhe: Geldanlage ist nicht selbsterklärend und setzt Vertrauen voraus. Ob das Vertrauen verdient ist, zeigt sich bei der Altersvorsorge erst nach Jahrzehnten. Dann aber ist es zu spät. In unserem Vorschlag legen wir deshalb sehr viel Wert darauf, dass Förderung nur für Produkte gewährt wird, die bestimmten Qualitätsstandards entsprechen.

Welche Qualitätskriterien wären das?

Solche, die sich aus dem aktuellen Stand der Kapitalmarktforschung ableiten lassen. Gerade bei der Altersvorsorge muss es darum gehen, das Verhältnis von Renditechancen und Risiken zu optimieren. Das gelingt nur mit einer systematischen und effizienten Streuung – ob bei Aktien oder bei Anleihen. Günstige ETFs sind bestens geeignet, um ein Vorsorgeportfolio aufzubauen, das dem jeweiligen Risikoprofil der Anlegerinnen und Anleger entspricht. Einzeltitel sind viel zu riskant. Bei aktiven Fonds dominiert das Provisionsinteresse. Darüber hinaus beinhaltet eine aktive Auswahl immer eine Prognose. Die aber ist reine Spekulation. Und die sollte man beim langfristigen Vermögensaufbau unbedingt vermeiden.

Nicht ganz zufällig decken sich diese Aspekte mit Prinzipien, die auf die Anlagestrategie von quirion zutreffen…

Das stimmt, weil auch diese auf dem aktuellen Stand der Kapitalmarktforschung basiert. Im globalen ETF-Portfolio von quirion ist das Verhältnis von Renditechancen und Risiken optimiert. Die Anlagestrategie zielt auf die langfristigen Durchschnittsrenditen des „Weltaktienmarkts“. Über diesen Weg partizipieren Anlegerinnen und Anleger am Wachstum der Weltwirtschaft. Der Ansatz eignet sich deshalb ideal für den langfristigen Vermögensaufbau.

Aktien im Rahmen eines globalen ETF-Portfolios in die private Altersvorsorge einzubeziehen – das lohnt sich immer, auch ohne staatliche Förderung. Über Sparpläne kann man bei quirion schon ab 25 Euro im Monat mit dem Vermögensaufbau anfangen. Damit fährt man sicher besser, als auf politische Weichenstellungen zu warten.

Mehr zu den Sparplänen von quirion gibt es hier.

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