Mit Aktien zum Vermögen: (Wie) klappt das wirklich?
📢 quirion LIVE 25.07.2024

Welche Geldanlage schützt vor Inflation?

Welche Geldanlage schützt vor Inflation?

Überall auf der Welt steigen die Teuerungsraten. Notenbanken halten mit großen Leitzinsschritten dagegen. Sieben Fragen und Antworten zur Inflation – und zur Schutzfunktion verschiedener Anlageformen.

Hohe Inflation, wie kommt es dazu?

Ein Plus von rund zehn Prozent im November: Seit Beginn des vergangenen Jahres klettern nun schon die Inflationsraten. Vor allem Energie und Lebensmittel sind in Deutschland wesentlich teurer geworden, wie auch in vielen anderen Ländern. Zunächst lag das an Nachholeffekten im Zuge der Corona-Pandemie. Die Wirtschaft belebte sich, eine große Nachfrage traf auf ein geringes Angebot und erhebliche Probleme in den Lieferketten. Mit dem Ausbruch des Ukrainekriegs und drastischen Preissteigerungen vor allem bei Gas und Öl hat sich die Lage erheblich verschärft. In ihrer aktuellen Gemeinschaftsdiagnose erwarten große Wirtschaftsforschungsinstitute, dass die Teuerungsrate erst 2024 allmählich wieder die Zwei-Prozent-Marke erreicht.

Was bedeutet Inflation für die Geldanlage?

Ein steigendes Preisniveau zehrt an der Kaufkraft des angesparten Vermögens. Kurzfristig gibt es dagegen kein Patentrezept. Auf lange Sicht können die Auswirkungen aber mit der richtigen Anlagestrategie stark abgemildert werden. „Ziel muss sein, im langfristigen Durchschnitt mit hoher Wahrscheinlichkeit eine positive reale Rendite zu erreichen“, erklärt Philipp Dobbert, Chefvolkswirt von quirion und Quirin Privatbank. „Die Wahrscheinlichkeit ist umso höher, je solider der Zusammenhang von wirtschaftlicher Wertschöpfung und der Wertentwicklung der gewählten Geldanlage ist.“

Wie schützen Aktien?

Sprunghaft steigende Inflationsraten belasten zunächst die Börsen – vor allem deshalb, weil die Notenbanken mit starken Leitzinserhöhungen reagieren. Denn das bremst die wirtschaftliche Entwicklung. Und nicht alle Unternehmen können höhere Kosten für Rohstoffe oder Vorprodukte gleich eins zu eins weiterreichen.

Bei der Geldanlage zählt jedoch die Langfristperspektive. Mit Aktien setzen Anlagerinnen und Anleger gezielt auf die Wertschöpfung der Wirtschaft. Wenn dort das Preisniveau steigt, spiegelt sich das früher oder später in Umsätzen und Gewinnen. „Es gibt keine andere Anlageklasse, die einen solch engen Zusammenhang aufweisen kann“, unterstreicht Dobbert. Wichtig dabei: „Das Prinzip gilt nicht für jedes einzelne Unternehmen, sondern für den breiten Markt. Inflationsschutz mit Aktien funktioniert langfristig also mit einem möglichst breit aufgestellten Portfolio.“

Was passiert mit Anleihen?

Weil die Notenbanken mit großen Zinsschritten auf die Inflation reagieren, erhalten Investoren für neue Anleihen nun höhere Zinsen. Das macht ältere Anleihen unattraktiver. Diese geraten unter Druck und werden verstärkt verkauft. Deshalb kommt es in diesem Jahr zu ungewöhnlich viel Bewegung am Anleihemarkt. „Zwar verzeichnen ältere Anleihen empfindliche Rückgänge, doch schwanken Anleihekurse generell nach wie vor weniger stark als die von Aktien“, zeigt Dobbert auf. „Anleihen bleiben daher für uns das Mittel der Wahl, um Schwankungen von Aktienportfolios auf ein anlegergerechtes Niveau zu begrenzen.“

Bietet Gold einen solideren Inflationsschutz als Aktien?

Die Weltwirtschaft ist auf Wachstum ausgerichtet: Das ist das Fundament dafür, dass die Aktienkurse langfristig steigen. „Bei Gold, dem oft eine Schutzfunktion bei Inflation nachgesagt wird, gibt es einen solchen Zusammenhang nicht“, erläutert Volkswirt Dobbert. Außerdem werfe das Edelmetall weder Zinsen noch Dividenden ab. „Der Renditevergleich der vergangenen Jahre fällt jedenfalls deutlich zu Gunsten der Aktienmärkte aus.“

Was ist mit Immobilien?

Wenn mit der Inflation die Zinsen steigen, wird die Immobilienfinanzierung teurer. Das belastet den Immobilienmarkt. Andererseits: Sind Mieten an die Inflationsrate gebunden, können Immobilieneigentümer steigende Einnahmen verbuchen. Im historischen Durchschnitt zeigt der Preistrend bei Immobilien ebenfalls nach oben, gerade bei Wohnimmobilien. „Es gibt auch hier einen Zusammenhang zwischen Wertschöpfung und Preisentwicklung“, stellt Dobbert fest. „Allerdings ist dieser weit weniger stark ausgeprägt als bei Aktien.“ Zudem sei eine Streuung des Portfolios mit Immobilien wesentlich schwerer zu erreichen, was das Risiko erheblich erhöhe.

Wie geht es nun weiter mit der Inflation?

Die allgemeine Preisentwicklung ist von vielen Einflüssen abhängig. Eine Prognose ist deshalb, wie in so vielen Fällen, mit erheblicher Unsicherheit behaftet. Der Ökonom Dobbert weist daher lieber auf ein Grundprinzip der Marktwirtschaft hin: „Preise sind das, was am schnellsten und heftigsten auf sich verändernde Rahmenbedingungen reagiert.“ Das müsse so sein, denn nur so würden Knappheiten oder Überangebote sofort erkennbar. „Das zeigte sich auch, als die Corona-Pandemie sich 2020 ausweitete: Sofort fielen die Preise und die Inflationsrate war phasenweise negativ.“ Ob beim Angebot oder der Nachfrage: „Marktteilnehmer passen ihr Verhalten sukzessive an, auch wenn dieser Prozess schmerzhaft sein kann.“

Vertrauen in solche Mechanismen und auf das Wachstum der Weltwirtschaft sind die Basis der Anlagestrategie von quirion. Die Aufstellung der globalen Portfolios fußt auf wissenschaftlichen und empirischen Erkenntnissen. „Zu denen zählt, möglichst breit gestreut am Aktienmarkt zu investieren“, betont Dobbert. „Das schützt mit Blick aufs Rendite-Risiko-Profil langfristig am effizientesten vor den Auswirkungen der Inflation auf das Vermögen.“

Was die Wissenschaft zur Geldanlage sagt und wie sich das nutzen lässt, erfahren Sie hier.

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