Aktienmärkte: Wie viel Luft ist nach oben?
📢 quirion LIVE 28.03.2024

5 Aussagen über Aktien unter der Lupe

5 Aussagen über Aktien unter der Lupe

Über das, was die Geldanlage in Aktien ausmacht, gibt es viele Meinungen und einige hartnäckige Gerüchte. Wir nehmen fünf Aussagen unter die Lupe und sagen, was dran ist.

1) „Aktien sind nur was für Zocker“

In möglichst kurzer Zeit seinen Einsatz vervielfachen oder verlieren: Das Bild von der Börse als großes Casino ist weit verbreitet. Wer es vor Augen hat, sieht den Aktienmarkt als einen Ort, an dem sich außer Profis vor allem Zocker tummeln. Vor einigen Wochen kursierte auf Social-Media-Kanälen ein Post, der für diese Ansicht ein gutes Beispiel abgibt. Als Beleg dafür, dass Aktien für die Altersvorsorge grundsätzlich nicht taugen, zeigte der Autor den Kurschart des Elektroautobauers Tesla über einen sehr kurzen Zeitraum von sechs Monaten. Die Aktie hatte in dieser Zeit dramatisch an Wert verloren.

Kurzfristig auf Einzelwerte wetten: So anzulegen hat in der Tat einiges mit Glücksspiel gemeinsam. Doch das muss nicht sein. Diversifizierung, die Streuung auf viele Einzelwerte und Märkte, sowie ein langfristiger Anlagehorizont federn Kursschwankungen ab. Das lässt sich zum Beispiel am Aktienindex MSCI World demonstrieren.

Dabei ist das globale Portfolio von quirion noch wesentlich breiter aufgestellt als der MSCI World. Der Index enthielt Ende Januar 2023 rund 1.500 Aktien aus 23 Ländern, das globale Portfolio von quirion etwa 8.000 Aktien aus über 70 Ländern.

2) „Die Aktienmärkte haben sich von der Realwirtschaft entkoppelt“

Das Klischee von den Zockern am Aktienmarkt ist manchmal verbunden mit der Überzeugung, dass die Kursentwicklung von Spekulationen bestimmt wird, die mit der Realwirtschaft wenig zu tun haben. Auch hier gilt wieder: Kurzfristig und bei einzelnen Werten kann das durchaus zutreffen. Große Euphorie kann Kurssprünge auslösen, die schnell wieder verpuffen.

Allerdings trifft ebenso zu, dass die weltweiten Aktienmärkte im Durchschnitt und langfristig historisch immer gestiegen sind. Das hat einen guten Grund. Aktien beteiligen an Unternehmen, die Werte schaffen. Die Wertschöpfung gelingt nicht jedem Unternehmen und vor allem nicht dauerhaft. Aber die Wirtschaft als Ganzes ist auf Wachstum ausgerichtet. Der Zusammenhang zwischen Aktienmärkten und Wirtschaft ist ganz fundamental. Das zeigt zum Beispiel die Entwicklung des US-Börsenindex S&P 500 im Vergleich mit dem amerikanischen Bruttoinlandsprodukt.

3) „Bei der Rendite kommt es auf das richtige Timing an“

Billig kaufen, teuer verkaufen: Das ist ebenfalls so eine Aussage, die erstmal schlüssig klingt. Viele denken jedenfalls, dass nur diejenigen bei der Geldanlage erfolgreich sind, die zufällig einen guten Zeitpunkt für den Ein- und Ausstieg erwischen. Das Problem: Aktienkurse schwanken ständig. Und niemand weiß, wann genau Kurstrends drehen.

Wer zum Beispiel im Winter 2022 in Erwartung sinkender Kurse aus dem Markt ausstieg, hat sich in den ersten Wochen dieses Jahres vielleicht geärgert oder darüber nachgedacht, wann der richtige Zeitpunkt für den Wiedereinstieg ist. Am Aktienmarkt kann es phasenweise immer wieder zu stärkeren Schwankungen kommen. Niemand weiß, wann die besten Tage sind – aber schnell sind sie verpasst. Und das kann sich stark auf die Rendite auswirken.

4) „Aktien sind vor allem Männersache“

Nach Zahlen des Deutschen Aktieninstituts hat die Zahl derjenigen, die in Deutschland Geld in Aktien anlegen, trotz der Kursturbulenzen 2022 ein Rekordniveau erreicht. Überdurchschnittlichen Zuwachs gab es gerade bei Anlegerinnen (plus 11 Prozent). Allerdings: Rund 8,1 Millionen Aktienanleger standen rund 4,7 Aktienanlegerinnen gegenüber. Dass Männer eher und Frauen weniger stark zur Geldanlage in Aktien neigen, stimmt statistisch also. Das bestätigte im vergangenen Jahr auch eine Studie der Quirin Privatbank.

Dabei ist die richtig Anlagestrategie eigentlich für alle gleich. Wobei die Konzentration auf ein reines Aktienportfolio nicht für alle das Richtige ist. Bei quirion können Anlegerinnen und Anleger zwischen zehn Varianten des globalen oder des nachhaltigen Portfolios wählen: Je nach Risikoneigung werden Anleihen beigemischt, die Kursschwankungen der Aktienmärkte zusätzlich abfedern.

5) „Aktien bieten Inflationsschutz“

Wenn die Inflationsraten so sprunghaft steigen wie im vergangenen Jahr, ist das auch für den Aktienmarkt keine gute Nachricht. Die Notenbanken reagieren mit Zinserhöhungen, das macht die Finanzierung teurer und wirkt sich negativ auf die Bewertungen von Unternehmen aus. Kurzfristig kann es also die Kurse belasten, wenn die Inflation anzieht.

Aktien beteiligen aber an der Wertschöpfung der Wirtschaft. Wenn das Preisniveau steigt, spiegelt sich das früher oder später in Umsätzen und Gewinnen der Unternehmen. Das gilt nicht für jedes einzelne Unternehmen, aber für den breiteren Markt. Langfristig kann die Geldanlage in Aktien deshalb Vermögen vor dem Kaufkraftverlust durch Inflation schützen.

Fazit: Eine kluge Anlagestrategie verlässt sich weder auf eine gezielte Auswahl einzelner Werte noch auf Spekulationen über den richtigen Zeitpunkt. Mit einem dauerhaft und systematisch breit gestreuten Portfolio können Anlegerinnen und Anleger ihre Ziele jedoch recht zuverlässig verfolgen. Und dazu gehört nicht zuletzt der Vermögensaufbau für die Altersvorsorge.

Weltweit gestreut an den Aktienmarkt – das geht auch mit einem Sparplan.

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