Der Zinseszinseffekt wirkt beim Vermögensaufbau wie ein Hebel. Wer diesen für die Altersvorsorge nutzen will, sollte zwei Stellschrauben im Auge haben – den Zeithorizont und die Rendite.
Wie sieht mein Kontoauszug nach meinem 67. Geburtstag aus? Den meisten steht dieses Bild wohl eher selten vor Augen. Aktuell beschäftigt viele vor allem, welche Auswirkungen die hohe Inflation auf die Haushaltskasse hat. Und auch abseits dessen drängen sich meist andere Fragen in den Vordergrund – die nächste größere Anschaffung für die Familie zum Beispiel oder vielleicht die Finanzierung des eigenen Heims.
Es könnte sich trotzdem lohnen, noch einmal nachzurechnen, ob nicht doch der ein oder andere Betrag schon in die Altersvorsorge gesteckt werden kann. Schon lange ist klar, dass der demografische Wandel die gesetzliche Rentenversicherung vor immense Herausforderungen stellt. Das Verhältnis von Leistungsempfängern und Beitragszahlern gerät zunehmend in eine Schieflage. Inzwischen leben hierzulande so wenig Junge wie noch nie. Nur rund 10 Prozent der Menschen in Deutschland waren laut Statistischem Bundesamt Ende 2021 zwischen 15 und 24 Jahre alt. Dabei gehen in naher Zukunft geburtenstarke Jahrgänge in Rente. Um den Lebensstandard im Alter zu sichern, wird private Altersvorsorge immer wichtiger.
Ein Hebel, der beim Sparen hilft
Wer früher damit beginnt, kann kleiner anfangen. Denn einer der wirksamsten Hebel bei der langfristigen Geldanlage ist der Zinseszinseffekt. Der Begriff ist etwas missverständlich. Bei diesem Effekt geht es nämlich nicht nur um Zinsen, sondern ganz allgemein um Rendite bei der Geldanlage. Werden Erträge gleich wieder angelegt, werfen auch sie wiederum Erträge ab. Je länger angelegt wird, desto größer ist der Effekt.
Ein Rechenbeispiel: Bei einer angenommenen Sparrate von 150 Euro im Monat und einer Rendite von fünf Prozent pro Jahr erreicht man nach fünf Jahren eine Summe von rund 10.200 Euro. Etwa 90 Prozent stammen aus den Einzahlungen, nur 10 Prozent aus der Rendite. Bei einer Spardauer von 30 Jahren hat sich das Vermögen mehr als verzehnfacht und liegt bei rund 123.000 Euro. Über die Hälfte ist auf die Rendite beziehungsweise den Zinseszinseffekt zurückzuführen.
Der Effekt wird nicht nur vom Zeithorizont beeinflusst, sondern natürlich ebenfalls von der Art der Geldanlage und der damit zu erwartenden Rendite. Hierzu ebenfalls ein Beispiel: Seit 2022 liegt der Höchstrechnungszins bei Kapitallebensversicherungen für Neuverträge bei 0,25 Prozent. Das ist der maximal garantierte Zins auf den Sparanteil. Rechnet man mit dieser Rendite, kommt man in dem oben beschriebenen Beispielfall nach 30 Jahren lediglich auf rund 56.000 Euro. Zins und Zinseszins machen nur gut 2.000 Euro beziehungsweise 3,7 Prozent Anteil daran aus.
Aktien, aber nicht „irgendwelche“
Zwar erhöhen die Notenbanken nun sukzessive die Leitzinsen. Real, also nach Abzug der Inflation, werden zinsabhängige Produkte vermutlich aber noch lange keinen richtigen Ansatzpunkt für den Hebel des Zinseszinses bieten. Mehr ist da von den Aktienmärkten zu erwarten. Selbst wenn die Anlageklasse jedoch historisch höhere Durchschnittsrenditen aufweist: Es reicht nicht, einfach in „irgendwelche“ Aktien zu investieren. Denn dann sind die Risiken zu groß. Wer weiß schon, ob ein bestimmtes Unternehmen in 30 Jahren noch floriert.
Anders ist das mit ganzen Märkten. Die verschwinden nicht so einfach. Mit dem Anlagehorizont verringern sich zudem die Auswirkungen von Wertschwankungen, wie sich am Beispiel des breit angelegten MSCI World zeigen lässt. Der MSCI World Index bezieht sich auf rund 1.500 Unternehmen.
Wie wissenschaftliche Analysen in den vergangenen Jahren immer wieder gezeigt haben, ist ein möglichst breit angelegtes Weltportfolio im Hinblick auf das Rendite-Risiko-Verhältnis anderen Anlagestrategien überlegen. Genau diese Strategie verfolgt quirion mit den globalen ETF-Portfolios, die an über 8.000 Unternehmen beteiligen. Insofern eignen sie sich für das Anlageziel der Altersvorsorge besonders gut. Und mit einem Sparplan geht das schon ab einem Sparbetrag von 25 Euro pro Monat.
Was, wenn die Rente näher rückt?
Die Aktienmärkte lassen sich aber nicht nur in jüngeren Jahren für die eigenen Anlageziele nutzen. Die durchschnittliche Bezugsdauer der gesetzlichen Rente liegt mittlerweile bei rund 20 Jahren. Sie hat sie sich seit den 1960er Jahren etwa verdoppelt. Selbst wenn Aktienmärkte bisweilen stärker schwanken: Kurz vor oder nach Beginn des Ruhestands auf die Erträge des Aktienmarkts ganz zu verzichten, erscheint deshalb kaum ratsam.
Die Anlagestrategie von quirion erstreckt sich auf zehn Varianten – von 100 Prozent bis 10 Prozent Aktien-Anteil. Neun Varianten werden Anleihen gezielt zur Portfoliostabilisierung beigemischt. Dabei lassen sich durch Einrichtung mehrerer Depots gleichzeitig unterschiedliche Anlageziele verfolgen. Geld mit sich verkürzendem Anlagehorizont teilweise in risikoärmere Varianten umzuschichten, ist deshalb ziemlich einfach. So kann die Anlageklasse Aktien mit ihrer Ertragsstärke auch während des Ruhestands etwas zum Erhalt des Lebensstandards beisteuern.