Frühstart-Rente für die Kinder, Altersvorsorgedepots für alle Generationen: Die Weichen für die Förderung privater Altersvorsorge sollen neu gestellt werden. Was geplant ist.
Es wurde schon viel angekündigt. Und viel diskutiert. Nun scheint tatsächlich Bewegung in die Reform der Förderung privater Altersvorsorge zu kommen. Dafür wird es auch höchste Zeit, denn das Thema wird immer brisanter. Das ifo Institut hat im November ausgerechnet, dass der Bundeszuschuss an die Rentenversicherung 2026 voraussichtlich rund ein Drittel der Steuereinnahmen verschlingen wird. Ohne zusätzliche private Vorsorge geht es nicht.
Immerhin liegt nun ein Gesetzesentwurf auf dem Tisch. Was erst mal vielversprechend klingt: Die private Altersvorsorge solle „renditestärker, kostengünstiger, einfacher und flexibler werden“, heißt es. Damit werde es „wieder attraktiv, privat für das Alter vorzusorgen“. Allerdings nicht sofort. Geplant ist der Start für den 1. Januar 2027. Außerdem muss der Vorschlag noch durch Bundestag und Bundesrat.
Neue Altersvorsorgedepots
Zentraler Baustein in den Reformplänen sind neue Altersvorsorgedepots. Mit denen soll man Renditechancen der Kapitalmärkte besser nutzen können, weil man damit auf Garantieversprechen verzichten kann. Und zum Beispiel über ETF-Sparpläne Vermögen aufbaut.
Förderfähig sollen insbesondere Fonds sein. Sowie „andere geeignete realwertorientierte Anlageklassen“. Es soll auch ein sogenanntes Standarddepot geben – eine besonders einfach zu handhabende Variante, die zusätzliche gesetzliche Anforderungen erfüllt und bei der die Vorsorgenden in der Ansparphase keine weiteren Anlageentscheidungen treffen müssen.
Unmittelbar Förderberechtigte sollen für jeden eingezahlten Euro 30 Cent Grundzulage erhalten, bis zu einem Betrag von 1.200 Euro. Für weitere bis zu 600 Euro soll die Grundzulage bei 20 Cent pro eingezahltem Euro liegen. Darüber hinaus ist eine Kinderzulage von 25 Cent je investiertem Euro geplant, bis maximal 300 Euro pro Kind. Und: Bei Vertragsschluss vor dem 25. Geburtstag gibt es einmalig einen Berufseinsteigerbonus von 200 Euro.
Wie bei Riester fallen in der Ansparphase keine Steuern auf Kapitalerträge an. So soll der Zinseszinseffekt beim Vermögensaufbau voll zum Tragen kommen. Die Auszahlungen werden später im Rentenalter besteuert.
Licht und Schatten
Anders als beim früheren Vorschlag von Ex-Finanzminister Christian Lindner soll das Altersvorsorgedepot keine Einzelaktien enthalten dürfen. „Die wären für die Altersvorsorge auch komplett ungeeignet“, sagt Martin Daut, CEO von quirion. „Wer einfach so drauflos spekuliert, setzt sich viel zu hohen Risiken aus.“
Für das „Standarddepot“ ist ein Kostendeckel von 1,5 Prozent vorgesehen. Nach Einschätzung von Daut ist eine Begrenzung der Kosten zwar begrüßenswert, aber viel zu hoch angesetzt. „Ein effizientes, global gestreutes ETF-Portfolio gibt es viel günstiger. Es wäre bedauerlich, wenn es nun doch wieder viele Einfallstore gäbe, um hoch provisionierte Produkte zu verkaufen. Die den Vorsorgenden – siehe Riester – am Ende nichts bringen.“
Was mit Riester passiert
Wer schon einen Riester-Vertrag hat, kann zum neuen Modell der Altersvorsorgedepots wechseln, muss es aber nicht. Außerdem soll es weiterhin zwei Fördervarianten mit Garantien geben: Produkte, bei denen 100 Prozent des angesparten Kapitals zu Beginn der Auszahlungsphase zur Verfügung stehen müssen und Produkte mit einer Kapitalgarantie von 80 Prozent.
„Ich kann nur allen raten, auf Garantien zu verzichten“, unterstreicht Daut. „Vermögensaufbau für die Altersvorsorge ist ein Anlageziel und kein Versicherungsfall.“ Garantien seien sehr teuer. „Und sie verhindern, dass die Renditechancen der Aktienmärkte wirklich genutzt werden.“
Frühstart-Rente erst später
Mit der Frühstart-Rente dauert es noch. Dazu liegt noch kein Gesetzentwurf vor. Doch die Bundesregierung hat bereits einige Eckpunkte beschlossen. Demnach ist das Ziel, dass das Gesetz rückwirkend zum 1. Januar 2026 in Kraft tritt. Und damit dann für den Geburtsjahrgang 2020 bereits gilt.
Wie es heißt, soll die Reform der privaten Altersvorsorge eng mit der Frühstart-Rente verzahnt werden. Eltern aller Kinder, die das sechste Lebensjahr vollenden, sollen ein individuelles, kapitalgedecktes und privatwirtschaftlich organisiertes Altersvorsorgedepot für ihr Kind bei einem Anbieter ihrer Wahl eröffnen können. Geplant ist eine staatliche Förderung von zehn Euro im Monat. Dieser Betrag soll mit privaten Zuzahlungen aufgestockt werden können.
Schlaue Altersvorsorge leicht gemacht
Ob mit oder ohne Förderung, bei der Altersvorsorge ist es sehr wichtig, vom Anlageziel her zu denken. Das bedeutet: Man kann nicht früh genug damit anfangen. Denn dann hilft der Zinseszins besonders kräftig dabei mit, das Anlageziel erreichen.

Die Grundlage für die angenommene Rendite bildet die langfristige Wertentwicklung des MSCI World in Euro und einschl. Nettodividenden im Zeitraum vom 31.12.1971 bis 31.12.2024 in Höhe von 8 % p.a. Diese Zahlenangaben beziehen sich auf die Vergangenheit; frühere Wertentwicklungen sind kein zuverlässiger Indikator für künftige Ergebnisse. 1969
Bei so langfristigen Anlagezielen wie der Altersvorsorge sollte man außerdem unbedingt darauf achten, durch eine breite Streuung unnötige Risiken zu vermeiden. Die Kern-Portfolios von quirion sind nach wissenschaftlichen Kriterien diversifiziert. Für die Altersvorsorge verfolgt quirion dabei ein Gleitpfadkonzept: In der Ansparphase stehen die Renditechancen im Vordergrund, um ein möglichst hohes Vermögen aufzubauen. Mit der Zeit wird die Mischung von Aktien und Anleihen angepasst, um das aufgebaute Vermögen bis zum Renteneintritt Schritt für Schritt weiter zu stabilisieren.
„Private Altersvorsorge ist eines der wichtigsten Anlageziele. Damit sollte man nicht warten, bis alle Details festliegen“, unterstreicht Daut. „Und wenn der Startschuss für die neue Förderung fällt, werden wir ein passendes Angebot parat haben.“
Mehr über unsere Altersvorsorge gibt es hier.
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