Viele Anlegende messen Dividenden eine groĂe Bedeutung bei. Doch als Kriterium fĂŒr die Aktienauswahl sind die AusschĂŒttungen von Unternehmen nicht sonderlich geeignet. Warum das so ist und welche Rolle Dividenden in den Portfolios von quirion spielen.â
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âGeldregen fĂŒr AktionĂ€reâ, âDie besten Dividenden-Aktienâ, âPassives Einkommen durch Dividendenâ: Schlagzeilen wie diese haben in Deutschland zwischen MĂ€rz und Mai regelmĂ€Ăig Hochkonjunktur. Denn dann wird auf den Hauptversammlungen wieder die Höhe der AusschĂŒttungen aus den Gewinnen des vergangenen GeschĂ€ftsjahres beschlossen.
Laut einer Studie der Deutschen Schutzvereinigung fĂŒr Wertpapierbesitz (DSW) und des Institute for Strategic Finance (isf) werden deutsche Aktiengesellschaften in diesem Jahr rund 75 Milliarden Euro an die AktionĂ€re verteilen. Es wĂ€re ein neuer Höchstwert. Weltweit erwartet die Investmentgesellschaft Janus Henderson 2023 AusschĂŒttungen in Höhe von 1,64 Billionen US-Dollar, ebenfalls ein Rekord.
GroĂe Zahlen sorgen immer fĂŒr Aufmerksamkeit. Und eine Dividende ist â anders als die Aussicht auf Kurssteigerungen â âbares Geldâ. Daraus abzuleiten, man mĂŒsse lediglich auf dividendenstarke Unternehmen setzen und könne so schnell einen sicheren Anlageerfolg verbuchen, ist allerdings ein Fehlschluss.â
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Vorsicht vor Denkfehlern
Zwar gibt es einzelne Unternehmen, die schon seit Jahrzehnten regelmĂ€Ăig Dividenden zahlen. Aber auf ein âpassives Einkommenâ zu hoffen, ist hoch spekulativ. Eine Verpflichtung zur Zahlung, geschweige denn zu ihrer Höhe, gibt es nicht. Die Höhe der AusschĂŒttungen schwankt oft stark. Der Erfolg einer Geldanlage am Aktienmarkt hĂ€ngt entscheidend von der Kursentwicklung ab, auch bei âDividendenaktienâ.
Die Dividende gibt es nicht einfach âon topâ auf erhoffte Kurssteigerungen. Der Kurs sinkt um den AusschĂŒttungstag herum in der Regel ungefĂ€hr um den Dividendenbetrag. SchlieĂlich sinkt auch der Unternehmenswert. Die Höhe der Dividende verrĂ€t zudem nicht viel ĂŒber das Ertragspotenzial, sie zeigt das nur fĂŒr die Vergangenheit an. Gerade Wachstumswerte und junge Unternehmen investieren Gewinne lieber in ihr GeschĂ€ft, als sie auszuschĂŒtten.
Auch die Dividendenrendite, das VerhĂ€ltnis der Dividende zum Kurs, ist kein Zeichen fĂŒr die Ertrags- oder Kursaussichten von Unternehmen. Die Kennzahl erhöht sich nicht nur, wenn die Dividende steigt. Sondern auch, wenn der Kurs bei gleichbleibender Dividende stark fĂ€llt. Vergleicht man die Wertentwicklung von breit gestreuten Indizes mit solchen, die auf hohe Dividendenrenditen setzen, fĂ€llt das Ergebnis jedenfalls eindeutig aus: Diversifizierung leistet mehr fĂŒr den langfristigen Anlageerfolg als Dividendenstrategien.
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Dividenden bei quirion
Unter den ĂŒber 8.000 Aktien, an denen das globale ETF-Portfolio von quirion Anlegende beteiligt, finden sich viele mit hohen AusschĂŒttungen. Das ist ein Effekt der besonders breiten Streuung. Als Auswahlkriterium spielen Dividenden oder Dividendenrenditen bei quirion aber keine Rolle. Die Anlagestrategen verlassen sich auf die Ergebnisse der Kapitalmarktforschung. Aus zahlreichen wissenschaftlichen und empirischen Studien lassen sich fĂŒnf relevante Renditefaktoren ableiten. Dividenden gehören nicht dazu.
Wenn Unternehmen aus dem globalen ETF-Portfolio von quirion Dividenden ausschĂŒtten, partizipieren Anlegende auf einem von zwei Wegen. Denn in den Portolios von quirion gibt es thesaurierende und ausschĂŒttende ETFs. Thesaurierende ETFs investieren Dividenden gleich wieder in den eigenen Wertpapierbestand. Das erhöht den Wert des ETF. Wenn ETFs dagegen Dividenden ausschĂŒtten, legt quirion diese ErtrĂ€ge automatisch in der gewĂ€hlten Strategie an, und zwar nach dem Prinzip des Rebalancing: Untergewichtete Positionen werden nachgekauft.
Auf langfristig steigende Kurse setzen und mit einer möglichst breiten Streuung die Risiken reduzieren â so funktioniert ein Vermögensaufbau ganz systematisch. Wer ĂŒber dieses Anlageziel hinaus Geld verfĂŒgbar halten aber trotzdem regelmĂ€Ăig Zinsen einstreichen will: Auf unserem Verrechnungskonto gibt es inzwischen 2,75 Prozent (Stand 07.06.2023) Jahreszins. â
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